#1

Potter-Syndrom

in Herzlich willkommen im Forum von WEITERTRAGEN e.V. 15.09.2019 03:05
von Engelskind | 4 Beiträge

Hallo! Ich bin hier, weil ich mich gerne mit anderen Betroffenen austauschen würde. In der 19.SSW wurde bei meinem Baby das Potter-Syndrom diagnostiziert. Es waren keine Nieren vorhanden und dadurch auch kein Fruchtwasser. Unsere Tochter kam schließlich in der 34.SSW am 23.7.19 zur Welt. Sie lebte knapp eine Stunde und schlief dann in meinen Armen für immer ein. Wir sind sehr traurig und können es noch immer kaum fassen.


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#2

RE: Potter-Syndrom

in Herzlich willkommen im Forum von WEITERTRAGEN e.V. 15.09.2019 04:06
von Cindyrella | 147 Beiträge

Herzlich willkommen!
Du bist hier richtig, hier haben fast alle mit einem schweren Verlust zu kämpfen. Es tut mir so leid, dass ihr erleben musstet, wie euer Mädchen stirbt. Es ist so falsch, am Beginn des Lebens zu sterben.
Ich ahne deine Verzweiflung, du bist mitten in der Nacht hier. Es ist völlig ok, angemessen und akzeptabel, dass du sehr um dein Kind trauerst. Es ist zum trauern, sein Kind zu verlieren. Dein Mädchen ist es wert, beweint zu werden. Aus Liebe.
Und obwohl ich selbst schon über ein Jahr um mein Kind trauere, bin auch ich manchmal nachts hier. Zeitweise fühlt es sich akzeptiert und verarbeitet an, und dann gibt es wieder Nächte, wo mir alles so nah ist und mein Herz nach meinem Kind schreit und ich denke, irgendwie kann man das nicht akzeptieren, dass das eigene Kind unschuldig stirbt. Dennoch, ich lebe weiter. Es geht. Meistens schlafe ich, meistens läuft mein Tag ohne große Trauer. Ganz langsam hat sich die Zukunft wieder vor mir gewweitet.

Wie ist dein Umfeld? Wer trauert mit dir?

Ich wünsche dir eine gute restliche Nacht.
Es grüßt dich herzlich Cindy


zuletzt bearbeitet 15.09.2019 04:08 | nach oben
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#3

RE: Potter-Syndrom

in Herzlich willkommen im Forum von WEITERTRAGEN e.V. 15.09.2019 09:37
von Engelskind | 4 Beiträge

Liebe Cindy, ich danke dir für deine lieben Worte. Ja es war mal wieder eine kurze Nacht. Die Nächte sind immer am schlimmsten. Diese Stille... ich ertrage das kaum. Die Gedanken kreisen unaufhörlich. Mein Mann trauert mit mir und ist mindestens genauso verzweifelt wie ich. Dennoch zeigt er es anders. Er stürzt sich in die Arbeit, ist pausenlos irgendwas am tun. Ich kann das nicht. Ich sitze da und denke nach, und weine und frage nach dem warum. Die Wunde ist noch so frisch. Bei regulärem Schwangerschaftsverlauf hätte in den letzten Tagen erst die Geburt angestanden. Das lässt mich momentan nicht los. So gerne hätte ich mein Mädchen - meine Finja - noch weiter bei mir getragen. Aber die Wehen setzten ein und ich konnte mich nicht wehren. Ich musste sie auf die Welt bringen, sie mit meinen eigenen Kräften aus meinem sicheren Körper pressen. Ich wollte sie doch noch gar nicht hergeben. Es ist ein Alptraum. Ich weiß nicht, wie ich jemals wieder in die Alltag zurückkehren soll. Ich habe auch liebe Freundinnen, die ihre Hilfe und ein offenes Ohr anbieten. Aber keine von Ihnen hat so etwas erlebt. Wie sollen sie verstehen was ich fühle? Das ist doch unbegreiflich.
Aber ich möchte nicht nur von mir schreiben. Du hast ebenfalls dein Kind verloren und das tut mir sehr leid. Der Weg des Verarbeitens und Akzeptierens ist sicher ein langer. Aber du machst mir etwas Mut, dass man irgendwann wieder in die Zukunft sehen kann. Ich hoffe es. Denn momentan ist das kein Leben mehr.
Traurige Grüße, Linda


zuletzt bearbeitet 15.09.2019 10:19 | nach oben
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